In Berlin fand kürzlich ein bedeutendes Kulturfestival statt, das sich einem zentralen gesellschaftlichen Thema widmete: Obdach- und Wohnungslosigkeit. Das Festival mit dem Namen ‚Hinschauen‘ brachte Künstler und Betroffene auf eindrucksvolle Weise zusammen, um auf die Notlage vieler Menschen aufmerksam zu machen.
Die aktuelle Situation in Deutschland verdeutlicht die Dringlichkeit des Themas: Bis zum Stichtag 31. Januar 2025 waren 474.700 Menschen in Notunterkünften aufgrund von Wohnungslosigkeit untergebracht. Zusätzlich leben etwa 47.300 Menschen auf der Straße oder in Behelfsunterkünften, während rund 60.400 verdeckt wohnungslos sind.
Das Herzstück des Berliner Kulturfestivals bildete das Engagement von Schauspieler und Regisseur Martin Heesch, der sich aktiv für Obdachlose einsetzt und das Festival ins Leben gerufen hat. ‚Hinschauen‘ bot den Besuchern eine Vielzahl kultureller Erlebnisse: von einer bewegenden Theaterperformance über eine inspirierende Kunstausstellung bis hin zu einem mitreißenden Straßenmusikfestival. Zudem stand eine Podiumsdiskussion mit Politikern und Aktivisten auf dem Programm, um auch gesellschaftspolitische Aspekte zu beleuchten.
Eine besonders berührende Geste war das Angebot der Barber Angels, die den Festivalbesuchern kostenlose Haar- und Bartpflege anboten, um diesen kleinen Moment der Pflege und Aufmerksamkeit zu schenken.
Insgesamt zeigte das Festival ‚Hinschauen‘ eindrucksvoll, wie künstlerische und kreative Ansätze genutzt werden können, um gesellschaftliche Missstände wie Obdach- und Wohnungslosigkeit in den Fokus zu rücken. Die Veranstaltung regte zum Nachdenken an und setzte somit ein wichtiges Zeichen für mehr Aufmerksamkeit und soziales Handeln in der Gesellschaft.