In einer aktuellen Studie wurden die alarmierenden Zahlen und Motive von Femiziden in Deutschland genauer unter die Lupe genommen. Die Analyse von mehr als 50.000 Seiten Aktenmaterial aus fünf Bundesländern im Jahr 2017 liefert erschreckende Einblicke in dieses dunkle Kapitel der Gesellschaft.
Ein besorgniserregender Aspekt ist, dass Femizide kein eindeutiges Muster aufweisen, jedoch oft in Verbindung mit gescheiterten Beziehungen stehen. Diese Tötungsdelikte nehmen verschiedene Formen an, darunter auch solche mit sexuellem Bezug oder Täter mit psychischen Erkrankungen.
Die Definition von Femiziden umfasst Tötungsdelikte an Frauen, die einen Geschlechtsbezug oder sexistisches Motiv aufweisen. Die Studie identifizierte insgesamt 133 Femizide im weiteren Sinne und 74 enge Femizide in nur einem Jahr in fünf Bundesländern.
Als Schlussfolgerung betont die Studie, dass die Prävention von Gewalt gegen Frauen von hoher Bedeutung ist und höhere Strafen allein nicht ausreichen. Empfohlene Maßnahmen umfassen unter anderem die Schaffung zusätzlicher Plätze in Frauenhäusern, die gezielte Erziehung von Jungen sowie eine niedrigschwellige Hilfe für betroffene Frauen. Es besteht der Drang, mehr Daten zu sammeln und Zusammenhänge zu erkennen, um Femizide effektiver zu verhindern.
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