Die tageszeitung (taz) hat als erste überregionale Tageszeitung in Deutschland einen bedeutenden Schritt in Richtung Digitalisierung unternommen. Mit dem Ziel, ihre bestehende Leserschaft zu halten und neue Leser zu gewinnen, wurde der ‚Seitenwechsel‘ sorgfältig geplant und umgesetzt. Dabei setzte die taz auf verschiedene Maßnahmen, darunter Städtetouren, eine Service-Hotline und die Einführung von Digital-Abos.
Dabei wurden auch die ‚analogen‘ Leser aktiv in den Prozess einbezogen, um herauszufinden, ob sie bereit sind, den Weg ins Digitale mitzugehen. Zusätzlich wurde den Lesern Unterstützung angeboten, um den Übergang zum Digital-Abo möglichst reibungslos zu gestalten. Obwohl Kündigungen von zwölf Prozent verzeichnet wurden, wurden Diskussionen geführt und Appelle zur Solidarität mit Mitarbeitern und Genossen der Zeitung erhoben.
Die printbezogene Auflage von Tageszeitungen mag zurückgehen, doch das E-Paper wird als Brückenprodukt betrachtet, das die Tradition des gedruckten Mediums mit den Vorteilen des Digitalen verknüpft. Die taz betont die Rolle des Journalismus als Garant für Demokratie und verfolgt ein Kombimodell, das sowohl digitale Inhalte als auch die wochentaz am Wochenende umfasst.
Es wird eingeschätzt, dass künstliche Intelligenz (KI) den Informationsmarkt weiter prägen und verändern wird. Durch ihren erfolgreichen digitalen Seitenwechsel hat sich die taz gegen den allgemeinen Trend des Zeitungssterbens gestellt und gezeigt, dass die Zukunft des Journalismus in einer innovativen Verbindung von digitalen und gedruckten Angeboten liegt, um eine breite Leserschaft anzusprechen.

